Der Bodensee bildet das Zentrum einer grenzüberschreitenden Natur- und Wirtschaftsregion mitten in Europa. Viele grenzüberschreitende Fragen, Themen und Aufgabenstellungen aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft, zu deren Lösung oder Bearbeitung raumbezogene Daten benötigt werden, treffen hier aufeinander. Hinzu kommt, dass hier mit dem Partnerland Schweiz auch das Thema einer EU-Außengrenze vorhanden ist.
Die Führung und Bereitstellung der Geobasisdaten des Raumbezuges, der Landschaftsmodelle, Landeskarten, Luftbilder, Höhen- und Schweremodelle sowie des Liegenschaftskatasters ist ein nationaler, gesetzlicher Auftrag, für den jeweils die Vermessungsverwaltungen der vier Bodenseeanrainer (Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz) zuständig sind.
Zum partnerschaftlichen Austausch, zur Diskussion und zur Information über dies Themen findet dazu jährlich eine Treffen der Vermessungsverwaltungen statt.
Die fachlichen Bearbeitung der o.g. grenzüberschreitenden Fragen erfolgte bis 2024 durch eine ständige Arbeitsgruppe Bodensee-Geodatenpool .
Diese erstellte Analysen, bearbeitete Pilotprojekte und machte Lösungsvorschläge, um die länderübergreifende Zusammenarbeit und die grenzüberschreitende Nutzung der Geobasisdaten zu verbessern, durch:
- die Abstimmung der Prozesse,
- die Harmonisierung der Datenbestände und
- den Anstoß neuer Anwendungen.
Wussten Sie, dass...
... für den größten Teil des Bodensees - den sogenannte Obersee- keine staatsrechtliche Festlegung (Grenze) existiert. Während die Schweiz von einer Realteilung in der Mitte ausgeht, sehen Deutschland und Österreich den Obersee als Kondominium in der gemeinsamen Hoheit der Anliegerstaaten. Gemeinsame fachliche Aufgaben „rund um den Bodensee“ müssen deshalb pragmatisch und partnerschaftlich gelöst werden.
Durch die einheitliche Festlegung einer "Technischen Grenze“ können nun auch im Obersee die Geobasisdaten der Vermessungsverwaltungen harmonisiert bereitgestellt werden.