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Geschichte

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Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) entstand am 1. Januar 2009 im Zuge der Evaluierung der Verwaltungsstruktur-Reform durch die Zusammenführung des Landesvermessungsamtes Baden Württemberg mit dem Landesamt für Flurneuordnung, Abteilung 8 des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Zum 1. April 2010 hat die baden-württembergische Landesregierung im Rahmen der Bündelung der staatlichen Aktivitäten in der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) ein Geodatenzentrum (GDZ) als Abteilung des LGL eingerichtet.

1953 wurde das Landesvermessungsamt Baden-Württemberg in Stuttgart mit der Außenstelle in Karlsruhe gegründet. Kernaufgabe ist die Landesvermessung. 1956 feierte man Richtfest im Neubau des Landesvermessungsamts Büchsenstr. 54 .

1961 tritt das Vermessungsgesetz in Kraft. Es schafft auf dem Gebiet des Vermessungswesens einheitliches Recht. Die Vermessungsämter werden dem Landesvermessungsamt unterstellt. Die Vermessungsreferate werden aus den Regierungspräsidien ausgegliedert und in das Landesvermessungsamt integriert. Der Aufgabenbündelung wird große Bedeutung zugemessen.

1992 kommt die amtliche Vermessung in den Zuständigkeitsbereich des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg.

Durch einen Ministerratsbeschluss 1995 zur Reorganisation des Landesvermessungsamtes wird die Auflösung der Außenstelle Karlsruhe beschlossen. Diese wird in die Abteilung Geodäsie umorganisiert.

Die Umwandlung des Landesvermessungsamtes, zusammen mit den 35 staatlichen Vermessungsämtern in einen Landesbetrieb nach § 26 LHO, erfolgt 1996.

Die große Verwaltungsreform 2005 in Baden-Württemberg gliedert die  35 staatlichen Vermessungsämter aus dem Landesbetrieb aus und integriert diese in die jeweiligen Landratsämter. Das Landesvermessungsamt bestand bis 2009 als Landesbetrieb Vermessung weiter.

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Im Jahr 2018 jährte sich zum 200sten Mal der Beginn der Landesvermessung in Baden-Württemberg. Die am 25. Mai 1818 im damaligen Königreich Württemberg angeordnete Landesvermessung war eine Maßnahme von hohem staats- und wirtschaftspolitischem Rang. Mit ihr sollte die Grundlage für eine einheitliche und gerechte Besteuerung von Grund und Boden geschaffen werden, von der auch heutzutage noch ganz Baden-Württemberg profitiert. 

In den 200 Jahren, die seit Beginn der Landesvermessung vergangen sind, ist die Bedeutung von Landesvermessung und Liegenschaftskataster durch die Anforderungen von Verwaltung und Wirtschaft in außergewöhnlichem Maße gewachsen. Mit der Landesvermessung und einem modernen Liegenschaftskataster wird nicht nur das Grundeigentum gesichert, sondern auch eine wichtige Grundlage für alle mit dem Grund und Boden zusammenhängende Belange geschaffen. Damit wird eine bedeutende Funktion in der Daseinsvorsorge unseres Staatswesens garantiert. 

Um die herausragenden Leistungen vor 200 Jahren zu würdigen und dabei den Blick in die Zukunft zu richten, fanden im Jubiläumsjahr verschiedene Veranstaltungen statt.

Historischer Theodolit

Am 25. Mai 1818 ordnete König Wilhelm I. von Württemberg im damaligen Königreich die Landesvermessung an. In einer Zeit politischer und sozialer Herausforderungen prägte er durch zahlreiche Reformen und Maßnahmen eine relativ moderne Monarchie. Hauptargument für die genaue und einheitliche Vermessung des gesamten Landes war insbesondere die Schaffung einer Grundlage für die einheitliche Besteuerung des Grund und Bodens.

hochgenaue Satellitennavigation

Die Kenntnis der eigenen Position und die schnelle Orientierung in einem unbekannten Umfeld ist ein menschliches Grundbedürfnis. Die 1818 in Württemberg ins Leben gerufene Landesvermessung hatte darüber hinaus aber noch weitreichendere Ziele: Ein einheitliches Grundsteuerkataster, Rechtssicherheit an Grund und Boden und die Herstellung topographischer Karten.

Momente - Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg

Artikel: Die Landesvermessung 1818 - 1840 (PDF)

Blätter des Schwäbischen Albvereins

Artikel: GRUND.LAGEN.SCHAFFFEN (PDF)

Aus den vier verschiedenen oberen Umlegungsbehörden der Nachkriegszeit wurde nach Gründung des Landes Baden-Württemberg 1952 das dem Landwirtschaftsministerium nachgeordnete Landesamt für Umlegung und Siedlung in Ludwigsburg mit Außenstellen in Karlsruhe, Freiburg und Tübingen errichtet. Erster Dienstsitz war im Ludwigsburger Schloss. Dem Landesamt oblagen die Aufgaben der oberen Umlegungsbehörde nach der Reichsumlegungsordnung und die Aufgaben der Feldbereinigung nach dem württembergischen Feldbereinigungsgesetz sowie die Aufgaben der oberen Siedlungsbehörde.

Nach in Kraft treten des bundeseinheitlichen Flurbereinigungsgesetzes (1953) wurde im Jahre 1954 die Landesoberbehörde in Landesamt für Flurbereinigung und Siedlung umbenannt. Neben zahlreichen Flurbereinigungsprojekten zur Neuordnung des ländlichen Raumes wurden auch viele vertriebene Landwirte wieder eingegliedert sowie landwirtschaftliche Betriebe aus den beengten Dörfern ausgesiedelt.
Im Jahre 1988 verlegte das Landesamt seinen Dienstsitz nach Kornwestheim; seit 1992 führte sie die Bezeichnung Landesamt für Flurneuordnung und Landentwicklung. Mit der Verwaltungsreform im Jahre 2005 wurde das Landesamt die Abteilung 8 des Regierungspräsidiums Stuttgart und änderte die Bezeichnung in Landesamt für Flurneuordnung. Die bis dahin untergeordneten 19 Ämter für Flurneuordnung und Landentwicklung wurden aufgelöst und deren Aufgaben den Landkreisen übertragen. Für die Stadtkreise wurde das Landesamt für Flurneuordnung untere Flurbereinigungsbehörde.

Mit Verwaltungsvorschrift vom 9. April 1991 hat das Ministerium Ländlicher Raum (MLR) mit Wirkung vom 1. Mai 1991 das „Entwicklungs- und Betreuungszentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (EBZI)“ eingerichtet. Im Mai 2011 jährt sich somit die Existenz des IuK-Fachzentrums des MLR zum 20. Mal.

Die Idee war dabei – und ist es bis heute geblieben – , möglichst alle Dienstleistungen für IuK-Technik im Ressortbereich an einer einzigen Stelle zu bündeln und dadurch Synergien zu schöpfen. Das EBZI wurde als Abteilung an das damalige Landesamt für Flurbereinigung in Kornwestheim angegliedert. Das EBZI war zu Beginn in vier fachliche Bereiche (Flurbereinigung, Forsten, Landwirtschaft und Veterinärwesen) und einen Querschnittsbereich gegliedert und und umfasste ca. 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf der Grundlage einer Organisations- und Wirtschaftlichkeitsprüfung durch den Landesrechnungshof in den Jahren 1993/94 und wegen Änderungen in der Verwaltungsstruktur des nachgeordneten Bereiches – zum 1. Juli 1995 wurden die früheren Veterinärämter in die Stadt- und Landkreise eingegliedert – wurde die EBZI-Organisation zum 4. November 1997 verändert. Der früher selbstständige Bereich „Veterinärwesen“ wurde in einen neu geschaffenen Querschnittsbereich „Zentrale Aufgaben“ eingegliedert, in welchem auch weitere Aufgaben zusammengeführt wurden.

Mit der Verwaltungsstrukturreform am1. Januar 2005 kam ein bedeutender Einschnitt auf das EBZI zu. Organisatorisch wurde das EBZI als Abteilung 3 in das neu gebildete „Informatikzentrum Landesverwaltung Baden-Württemberg (IZLBW)“ im Ressortbereich des Innenministeriums eingegliedert, blieb allerdings in einer Haus-in-Haus- Lösung der direkten fachlichen Weisung des MLR unterstellt. Technisch war zu diesem Zeitpunkt die Umorganisation das nahezu kompletten Diensttellenbereiches (Flurneuordnung, Landwirtschaft, Forsten) in die Stadt- und Landkreise zu bewältigen. Diese Aufgabe wurde erfolgreich gemeistert, indem das EBZI die IuK-Fachverfahren systematisch zentralisiert, d.h. weg von den PC und Servern in den Dienststellen hin zum zentralen Rechenzentrum verlagert hat.

Der nächste bedeutende organisatorische Einschnitt ist am 1. April 2010 zu verzeichnen. Zu diesem Termin traten die von der Landesregierung am 3. November 2009 und am 1. März 2010 gefassten Beschlüsse zur IuK-Bündelung in der Landesverwaltung in Kraft. Das EBZI wurde aus dem IZLBW herausgetrennt und als Abteilung 3 – Geodatenzentrum (GDZ) – in das seit 1. Januar 2009 bestehende Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) eingegliedert und damit wieder in den Ressortbereich des MLR übernommen; dabei wurden dem GDZ auch die vier EDV-Referate des früheren Landesvermessungsamtes zugeordnet.